Gastgeberverzeichnis

Montag, den 01.06.2015
von Neustadt a. R. nach Friedrichshöhe
Beginn: 09.18  Uhr   Ende:  16.20  Uhr    
gesamt:   17,8 km  aufwärts:  395 Hm  abwärts: 385 Hm

Schon nach dem Aufstehen bemerkten wir dicke, dunkle Wolken. Nach einem sehr guten Frühstück und einem kurzen Provianteinkauf ging es auf unsere erste Etappe. Nach ca. 2 km fing ein leichter Nieselregen an, der nach einem weiteren Kilometer in starken Regen überging.

In der Bushaltestelle trafen wir auch den jungen Mann vom Vortag wieder. Er hatte die Nacht mit seinem Zelt unweit des Wanderweges gecampt. Der Regen schreckte ihn ebenfalls nicht ab und er lief zügig vor uns den Rennsteig weiter. Er beeindruckte uns sehr, da nicht mehr viele junge Menschen so naturverbunden sind.

Wir freuten uns schon auf schöne Zimmer und eine warme Dusche. Zwei Zimmer entsprachen unseren Vorstellungen. Doch das Zimmer von Bille und Dieter war sehr klein, hatte getrennte Betten und eins davon noch zu klein. Für uns vollkommen unverständlich, denn es gab noch andere freie Zimmer, die unseren Zimmern gleichwertig waren. Außerdem waren die Zimmer bereits lange im Voraus gebucht.
Nach dem Duschen ging es in die Gaststätte, die bei uns allen in schlechter Erinnerung blieb. Der Gastwirt war nicht gerade freundlich. 
Auf unsere Frage nach einem Jagertee (bei diesem Wetter verständlich) antwortete er patzig: “Wenn Sie Jagertee trinken wollen, müssen Sie nach Österreich fahren!" In diesem Ton ging es dann weiter.

Eine Speisekarte gab es nicht. Wir wurden aufgefordert, zum Tresen zu gehen und eine Tafel, auf denen die Speisen geschrieben standen, zu lesen. Unsere Reizschwelle war erreicht. Zu dem Zeitpunkt wussten wir leider nicht, dass es noch eine andere Lokalität in dem Ort gab, sonst wären wir sofort aufgestanden.
Schade, denn mit dem Essen kam die Krönung. Der halbe Meter Thüringer Bratwurst war teilweise angebrannt. Mein Schnitzel war viel zu dick und die Panade war nicht knusprig sondern pappig verklebt. So könnte ich weiter berichten, aber da wir diese Lokalität nie wieder aufsuchen werden, lasse ich es sein. 
Positiv zu erwähnen war der Heizungsraum, wo unsere Wanderschuhe und Sachen gut trocknen konnten. Selbst beim Bezahlen am nächsten Morgen gab es mit dem Wirt Probleme. Er wollte sich zunächst nicht an die vorher vereinbarten Zimmerpreise halten. Leider hat der Wirt seit der Wende 1989 nicht viel dazugelernt.

Dienstag, den 02.06.2015
von Friedrichshöhe nach Ernstthal (bei Neuhaus)
Beginn: 09.32 Uhr   Ende:  17.05 Uhr
gesamt: 18,3 km   aufwärts: 301 Hm   abwärts 308 Hm

Aufstehen, Blick aus dem Fenster und was sehen wir – kein Regen. 
Es ist zwar bewölkt, aber den ganzen Tag soll es trocken bleiben. Das Smartphone bestätigte uns das Wetter und den eingeschlagenen Kurs.
 

Seit unserer letzten Wanderung ist ein Jahr vergangen und es gibt jetzt viel zu erzählen. Auch heute trafen wir unseren jungen Wanderer wieder. Morgens überholte er uns und nachmittags kam er aus einer Ortschaft abseits des Rennsteiges wieder hinter uns her. Er musste unbedingt in den Ort, um sich Blasenpflaster zu kaufen. Leider hatte er bereits am dritten Tag große Blasen an beiden Füßen. Doch er gab nicht auf und meinte nur: „Da muss ich durch“. Wir wünschten ihn weiterhin viel Glück und „Gut Runst“. Auf unseren restlichen Etappen haben wir ihn dann nicht mehr getroffen.

Kurz vor Neuhaus am Rennweg mussten wir wegen Holzeinschlag einen kleinen Umweg laufen. Ungeahnt führte uns dieser an einen Rastplatz mit schöner Aussicht auf die Talsperre Scheibe-Alsbach vorbei.

Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel trotz kleinem Umweg, da die Beschilderung am Ortseingang von Ernstthal etwas irreführend war. So schafften wir 18 km und freuten uns umso mehr, dass die Sonne schien, es eine kleine Terrasse vor dem Haus unserer Unterkunft dem „Waldstüble“ gab und vor allem das frisch gezapfte Bier sehr gut schmeckte.

Wir waren begeistert über so viel Lebensfreude, Ausdauer und Kraft, die dieser Mann hatte. „Der Berger, der labt nimmer …“ war auf unserer Wanderung noch oft ein lustiges Gesprächsthema. Das „Waldstüble“ und seine Wirtsleute haben uns sehr gut gefallen. Jederzeit wieder.

Mittwoch, den 03.06.2015
von Ernstthal nach Steinbach am Wald
Beginn: 09.22 Uhr  Ende: 16.55 Uhr
gesamt:  20,5 kam  aufwärts: 306 Hm abwärts: 527 Hm

Es war ein wunderschöner Morgen. Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg. Vor uns lagen  mehr als 20 km. Unser heutiges Ziel war die Ferienwohnung „Kremer“ im Frankenland.

Nach der Rast ging es weiter. Das Wetter meinte es ab heute sehr gut mit uns. Es wurde immer wärmer. Bei dem schönen Wetter trällerten wir auch wieder Rennsteig– und Wanderlieder. 
Die Zeit verging dadurch sehr schnell und wir merkten kaum, dass wir die 20 km Marke bald überschritten hatten und uns bereits im Frankenland befanden. Trotzdem waren wir froh als wir endlich unser Ziel erreicht hatten.

Donnerstag, den 04.06.2015
von Steinbach am Wald nach Grumbach
Beginn: 10.00 Uhr  Ende:  17.00 Uhr 
gesamt:  15,7 km   aufwärts: 386 Hm   abwärts: 286 Hm

Der heutige Tag versprach sehr warm zu werden. Wir zogen uns gleich zu Beginn luftig an. Die vor uns liegende Etappe war trotz eines kleinen Umweges nur ca. 16 km lang. Der geplante Umweg war ein kurzer Abstecher zum Altvaterturm bei Brennersgrün.

Auf dem ersten Teil des Weges hatten wir wieder eine schöne Begegnung. Es kamen uns drei Wanderer, etwas älter als wir, entgegen. Wir grüßten mit „Gut Runst“, was der erste wiederholte. Der zweite grüßte mit „Moin“ und ich antwortete mit „Moin, Moin“. Daraufhin fragte der Dritte „Hamburger?“. Ich antwortete „Nein, Ahrensburger“. Daraufhin sagte er „ Ich auch“. So klein ist die Welt. Es stellte sich heraus, dass er früher zwei Straßen hinter uns gewohnt hat, jetzt aber im Allgäu lebte. Sein Bruder, der ebenfalls dabei war, wohnt noch in Ahrensburg. Der dritte Wandersmann kam aus dem Allgäu. Wir unterhielten uns noch eine Weile und zogen dann weiter.

Sehr empfehlenswert ist der "Schönwappenweg", ein Abschnitt auf dem Rennsteig mit zahlreichen Wappensteinen. Daneben stehen kleine Tafeln mit Telefonnummern, über die man Erklärungen zu den Steinen erhalten kann.

Zu Abend aßen wir in der sehr gut besuchten Pizzeria. Der Wirt war sehr sympathisch und so nahmen wir es ihm auch nicht übel, dass wir wegen Startschwierigkeiten in der Küche fast zwei Stunden auf unser Essen warten mussten. Zumindest hatten wir unsere Getränke. Selbst sein 8-jähriger, lebhafter Sohn Luca unterstützte ihn beim Servieren. Es war ein sehr lustiger Abend und so verging die Wartezeit sehr schnell. Die Speisen schmeckten uns ausgezeichnet.

Freitag, den 05.06.2015
von Grumbach nach Blankenstein
Beginn: 09.23 Uhr   Ende:  17.55 Uhr
gesamt:  20,1 km    aufwärts: 316 Hm   abwärts: 512

Heute beginnt unsere letzte Etappe und es war der wärmste Tag unserer Wanderung. Die Temperaturen stiegen über 30 Grad Celsius. Trotzdem blieben wir dem Motto treu - der Weg ist das Ziel. Wir verließen am Nachmittag den grünen Thüringer Wald. Die letzten 5 km bis zur Selbitzbrücke in Blankenstein liefen wir fast ausschließlich in der Sonne.

Samstag, den 06.06.2015
Blankenstein  Sightseeing-Tour
Beginn: irgendwann nach dem Frühstück
Ende: nach Kaffee, Eis und Thüringer Bratwurst
Gesamt:  4,9 km   abwärts:  162 Hm  aufwärts: 162 Hm

Nach einem ausgiebigen Frühstück besichtigten wir die alte Burganlage von Blankenberg und schauten von oben auf die Saale und das Frankenland.

=> zum Teil 1 unserer Rennsteigwanderung im Jahr 2014

(Die Nutzungsrechte gelten ausschließlich für das Portal Rennsteig.de.
Das unerlaubte Kopieren von Text und Fotos wird untersagt.)