Gastgeberverzeichnis

1. Tag von Hörschel nach Ascherbrück (19 km)

Nachdem wir uns traditionsgemäß zwei Kieselsteine aus der Werra einsteckten, nahmen wir bei relativ kühlen Temperaturen, aber trocken die erste Etappe in Angriff.

Bereits auf den ersten Kilometern trafen wir Wanderfreunde, welche auch am Vorabend in der Pension „Tor zum Rennsteig“ übernachtet hatten. 
Wir wechselten ein paar Worte über das zu erreichende Ziel und jeder wünschte dem anderen, dass er es schafft. Unsere erste Rast machten wir an der Schutzhütte „Flüchtiger Hirsch“. Die ersten Anstiege hatten es doch in sich.

Interessant war, dass man entlang des Wanderweges neben der schönen Natur auch wichtige „Zeitzeugen“ fand, welche nicht in Vergessenheit geraten sollten. So zum Beispiel das „Grenztor“. Heute laufen wir wie selbstverständlich den Rennsteig entlang, was vor über 20 Jahren so nicht möglich war.
 
Was das Wandern auch erleichterte, war die sehr gute Ausschilderung des Wanderweges. Ein Verlaufen war quasi nicht möglich.

Nach einer kurzen Rast an der Schutzhütte „Wilde Sau“ ging es weiter mit dem Ziel, an der Raststätte „Hohe Sonne“ eine Original Thüringer Rostbratwurst zu bekommen. Als wir dort ankamen, hatte die Raststätte leider (außerplanmäßig) geschlossen. Das war insofern etwas ärgerlich, weil es auf dieser Etappe die einzige Möglichkeit war, einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen. Also blieb uns nur unser Müsliriegel.

2. Tag von Ascherbrück zum Berggasthof „Spießberghaus“ (22 km)

Erwähnenswert vom Vortag ist noch, dass das „Hubertushaus“ eine hervorragende Küche anbietet. Auf der Karte standen typische bodenständige Gerichte, so wie wir es erwartet hatten; und die Hüts sind sehr zu empfehlen! Bei sehr kalten 7°C ging es morgens auf den Weg. 
Die Strecke über den Großen Inselsberg war für uns eine der schönsten aber auch anstrengendsten auf dem Rennsteig. Der Wanderer erlebt zum ersten Mal, dass der Rennsteig nicht nur aus befestigten Wanderwegen besteht, sondern auch auf unebenen Pfaden durch den Wald führt. Aber auch das macht den Rennsteig so einzigartig. Und immer wieder gab es schöne und vor allem gepflegte Plätze zum Ausruhen.

Sehr empfehlenswert ist der Ausblick vom Glöckner-Denkmal.

Eine vorgesehene Rast mit Imbiss an der Schillerbuche musste leider ausfallen, da wir den Rastplatz zu früh erreichten. Wer dort eine Original Thüringer Rostbratwurst essen möchte, sollte nicht vor 11:30h dort sein.

Aber das war kein Problem, da man etwas weiter im Gasthaus „Dreiherrenstein“ auch etwas Gutes zu essen bekommen kann.Danach ging es weiter in Richtung Großer Inselsberg. Es waren zwar nur gute 5 km, aber durch die Anstiege können diese doch sehr anstrengend werden.

Kurz vor dem Ziel lud der Eisenachblick noch einmal zu einem herrlichen Blick ins Thüringer Land ein. Oben angekommen, machten wir eine Pause bei Kaffee und Kuchen und wärmten uns etwas auf.

Für den Abstieg ins Tal gab es zwei Möglichkeiten: einen einfachen Weg an der Straße entlang oder den Original Rennsteig. Letztere Variante ist jedoch etwas beschwerlich (das ist auch entsprechend ausgeschildert) und man muss schon gut zu Fuß sein. Wir entschieden uns für das Original.

Und jetzt unser Geheimtipp: die Thüringer Rostbratwurst vor dem Rasthaus Herrenwiese. An dieser Stelle haben wir in den letzten Jahren bereits mehrmals Halt gemacht: einfach lecker

Das letzte Teilstück führte uns, leider mit einem noch einmal etwas beschwerlichen Anstieg,  zu unserer heutigen Unterkunft, dem Spießberghaus.

3. Tag vom Spießberghaus nach Oberhof (25 km)

Nach einem wiederum gemütlichen Abend starteten wir heute Morgen in Richtung Oberhof. Das Wetter spielte auch wieder mit. Es war zwar wieder sehr kalt, aber daran hatten wir uns bereits gewöhnt. Nach ca. zwei Kilometern erreichten wir einen neu erbauten Aussichtsturm, der einen schönen Ausblick bot.

Auf dem weiteren Weg trafen wir einen Wanderer aus Wuppertal, der auch auf dem Weg nach Oberhof war. Somit waren wir für den Rest der Etappe in angenehmer Begleitung.
Diese Etappe zeichnete sich dadurch aus, dass der Rennsteig neben Wäldern auch sehr schöne Wiesen durchquerte.

Vorbei an der wunderschönen Ebertswiese pausierten wir dann an der Neuen Ausspanne, der einzigen Raststätte auf dieser Etappe. Wir hatten Glück und ließen uns die Bratwurst bei herrlichem Sonnenschein schmecken.

Wir lernten auch eine lustige Variante für einen originellen Kräutergarten kennen.

Jetzt hieß es nur noch durch die Natur Kilometer runterlaufen. Kurz vor dem Wintersportstützpunkt entdeckten wir noch eine interessante Skulptur am Wegesrand.

Wer diese gebaut hat und wann diese entstand werden wir wohl nie erfahren. Nach wenigen Kilometern erreichten wir dann den Grenzadler, unser Etappenziel. Es war schon sehr beeindruckend, das Biathlonstadion in Oberhof im Sommer ohne Schnee zu sehen.

4. Tag von Oberhof zum Bahnhof Rennsteig (20 km)

Wenn wir heute Abend unser Hotel erreicht haben, feiern wir Bergfest. Kurz nach dem Start machten wir bereits am Rondell einen kleinen Stopp, um uns das Denkmal anzusehen.

Als erstes Zwischenziel hatten wir uns den höchsten Aussichtspunkt (970m) ausgesucht. Von der Plattform „Plänckners Aussicht“ hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt Suhl. Für eine längere Pause war es aber etwas kalt und vor allem zu windig.

Kurz vor dem Gasthaus Schmücke trafen wir wieder unseren Wanderfreund aus Wuppertal. Gemeinsam legten wir dann eine Kaffeepause im Gasthaus ein.
Den weiteren Weg liefen wir dann gemeinsam. Vorbei am Herbert Roth Denkmal verließen wir etwas später den Rennsteig und machten einen kleinen, aber anstrengenden Umweg auf den Großen Finsterberg (944 m). Dabei waren die letzten Meter schon sehr heftig. Aber der Ausblick vom Aussichtsturm lohnte sich auf alle Fälle.

Kurz vor unserem heutigen Etappenziel legten wir noch eine kleine Pause im Bahnhof Rennsteig ein. Diese kleine Gaststätte ist sehr zu empfehlen, da man hier in gemütlicher Atmosphäre einen kleinen leckeren Imbiss zu sich nehmen kann.
 
Jetzt war es nur noch ein kleines Stück bis zu unserem heutigen Hotel „Waldhotel Rennsteighöhe“. Da wir an diesem Tag recht früh im Hotel ankamen, konnten wir noch an einer Führung im Bunkermuseum, was zur Hotelanlage gehört, teilnehmen.

5. Tag Vom Bahnhof Rennsteig nach Masserberg (21 km)

Unser kleines Bergfest feierten wir gestern Abend im sehr schönen „Waldhotel Rennsteighöhe“. Bei Kaminfeuer und leckerem Essen waren die ersten kleinen Blessuren schnell vergessen. Obwohl im Kalender der 30. Mai stand, hätte man denken können, es wäre März oder April: 6 °C.
Trotzdem sind wir gut gelaunt in den Tag gestartet. Eine erste kleine Pause machten wir in Allzunah. Der „Bahnhof“ lud einfach dazu ein.

Am Gasthof Großer Dreiherrenstein waren wir leider zu früh; er war noch nicht geöffnet. Also wurde die Kaffeepause verschoben.

Nach wenigen Kilometern erreichten wir den offiziellen Mittelpunkt des Rennsteiges. Leider war die Beschilderung eher unscheinbar und konnte schnell übersehen werden. Auf einer früheren Wanderung gab es an diesem Punkt eine, aus unserer Sicht, schönere und informativere Schautafel.

Weiter ging  es über Neustadt a. R. zur Triniusbaude. Auf dem Weg dahin liefen wir durch herrliche Wiesen. An der Triniusbaude entdeckten wir noch einen interessanten Baum. Was nicht alles in der Natur so wächst?
 
Kurz vor unserem Etappenziel Masserberg ging es noch einmal den Ersteberg hinauf. Am Wegrand hatten Wanderer vor uns kleine Kunstwerke geschaffen. Oben auf dem Ersteberg angekommen, ließen wir bei schönem Wetter noch einmal die Seele baumeln, bevor es dann in Masserberg ins Hotel ging.

6. Tag von Masserberg nach Ernstthal (25 km)

Der Sonntagmorgen begann mit schönem Wetter. Es waren zwar nur 4°C,  aber Sonnenschein. Nach dem Frühstück starteten wir zu der ersten von zwei längeren Etappen; 25 km.

Vorbei am nahegelegenen Aussichtsturm (Rennsteigwarte) ging es zunächst vorrangig durch herrliche Wälder nach Friedrichshöhe.

Friedrichshöhe ist ein sehr schönes Dorf direkt am Rennsteig. Hier konnten wir sehr schön den Unterschied zwischen dem Thüringer Wald und dem Thüringer Schiefergebirge sehen. Jetzt wechseln sich Wälder und Wiesen ständig ab.

Unterwegs stießen wir immer wieder auf interessante Denkmäler oder besondere Punkte. So zum Beispiel der Dreistromstein.

Bis zu unserer geplanten Rast in Limbach wechselte der Rennsteig immer wieder zwischen Wald und Feld.

In Limbach machten wir in „Elke´s Jagdstübchen“ eine kurze Pause. Der Wirt hatte uns freundlicherweise noch einen sehr guten Tipp auf dem Weg nach Neuhaus a. Rwg. gegeben: den Aussichtspunkt auf dem Rollkopf, etwas abseits des Rennsteigs. Dieser kleine Abstecher ist unbedingt zu empfehlen, da er einen wunderschönen Ausblick auf die Talsperre Scheibe-Alsbach und Umgebung bot.

Bis zu unserem heutigen Etappenziel Ernstthal führte uns der Rennsteig durch den Ort Neuhaus am Rwg. An der Architektur der Häuser war gut zu erkennen, dass wir uns im Schiefergebirge befanden.

Eine Tafel, welche an einem Haus angebracht war, hatte uns noch einmal motiviert, die letzten Kilometer bis nach Blankenstein durchzuhalten.

Jetzt waren es nur noch wenige Kilometer bis zum heutigen Ziel. Danach ging es dann mit dem Taxi ins Hotel.

7. Tag von Ernstthal nach Brennersgrün (26 km)

Ehrlich gesagt, hatten wir gestern ein „kleines Tief“. 25 km Wanderstrecke wollen gelaufen sein. Aber nach den ersten Kilometern schalteten die Füße in den „Schmerzignoriermodus“ und dann ging es wieder. Auch heute lagen 25 km vor uns. Leider hatten wir von Anfang an immer wieder leichte Schauer und der Himmel war verhangen.

Unterwegs liefen wir an einem alten Schieferbruch vorbei, was sehr interessant war, da wir uns nicht so richtig vorstellen konnten, wie daraus die Schiefertafeln für die Häuser hergestellt werden.

Leider hatten wir heute wenig Glück mit den vorgesehenen Raststätten. Der Berggasthof Brand hatte wegen Krankheit geschlossen, die Gaststätte in Spechtsbrunn hatte noch nicht geöffnet und der Imbiss an der „Kalten Küche“ hatte Ruhetag. Also mussten wir erst bis nach Steinbach a. Wald  laufen.
Auf dem Weg nach Steinbach mussten wir uns entscheiden, ob wir den Original Rennsteig oder eine Alternativroute laufen wollten. Wir entschieden uns für das Original. Warum jedoch der Rennsteig auf fränkischem Territorium asphaltiert wurde, hatte sich uns nicht so richtig erschlossen.

In Steinbach angekommen, legten wir dann im „Café Fiedler“ Pause ein und aßen leckeren, hausgebackenen Kuchen. Wir können nur empfehlen, wenn es die Zeit erlaubt, unbedingt dort einzukehren; es lohnt sich!

Nach Kaffee und Kuchen ging es, mit einem ständigen Blick zum Himmel, weiter. Und dann kam der erste kräftige Regen. Leider gab es weit und breit keine Unterstellmöglichkeit. Also hieß die Devise „Augen zu und durch“

Nach einer kurzen Wetterbesserung kam der nächste Regenguss. Durch den Regen hatte sich der Wanderweg im Wald stellenweise in einen kleinen Bach verwandelt.

Jetzt hatten wir nur noch ein Ziel, so schnell wie möglich nach Brennersgrün zu kommen, wo uns das Taxi in das Hotel brachte.

8. Tag von Brennersgrün nach Blankenstein (22 km)

Heute ging es auf zur letzten Etappe. Mit dem Taxi ging es wieder zurück nach Brennersgrün zu der Stelle, wo wir gestern auch abgeholt wurden.
Bevor wir uns auf den Weg machten, besichtigten wir erst noch das neue Rennsteighaus. Dieses wurde im Rahmen des „Ganzjahreskonzeptes Rennsteig“ in einem alten Schulgebäude errichtet. Damit wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, in Brennersgrün direkt auf dem Rennsteig zu übernachten. Sehr empfehlenswert!

Kurz vor dem Ort Rodacherbrunn hatten wir eine lustige Möglichkeit, sich vorzeitig krönen zu lassen.

Im Ort selbst machten wir eine kleine Kaffeepause in einer kleinen und gemütlichen Schankwirtschaft.
Etwas später in einer Schutzhütte saßen zwei Wanderer, welche wir in den letzten Tagen schon öfters getroffen hatten. Gemeinsam haben wir uns auf die letzten Kilometer gemacht.

In dem Ort Schlegel trafen wir in einer kleinen Gastwirtschaft eine weitere Wandergruppe. Das war eine sehr schöne Pause, da wir alle in Hörschel gestartet waren und uns viel zu erzählen hatten. Es war eine schöne und sehr lustige Begegnung. 
Jetzt war das Ziel nicht mehr weit. Bei mittlerweile herrlichem Wetter ging es dann durch Wiesen und Felder nach Blankenstein.

Dann war es soweit. Vorbei am Rennsteigbrunnen und dem Rennsteigwegweiser hatten wir nach 8 Tagen die Selbitzbrücke erreicht. Um 16:45 Uhr warfen wir unsere Kieselsteine aus der Werra in die Saale.

Fazit:
Wer Spaß am Wandern hat, dem ist eine Rennsteigwanderung sehr zu empfehlen. Dabei ist es egal, ob der gesamte Rennsteig oder nur einzelne Etappen gelaufen werden. Was uns auffiel ist, dass der Rennsteig im Thüringer Wald touristisch besser erschlossen ist als das Thüringische Schiefergebirge. Wer auf einer Tagestour öfters  eine Pause machen und einkehren möchte, ist auf dem ersten Teil des Rennsteiges besser aufgehoben. Es sollte aber auch erwähnt werden, dass es im Rahmen des „Ganzjahreskonzeptes Rennsteig“ schon die ersten positiven Veränderungen im zweiten Teil des Rennsteiges gibt (Bsp. Rennsteighaus Brennersgrün)! Ich persönlich glaube, dass sich hier in der nächsten Zeit noch einiges bewegen wird. Landschaftlich sind jedoch beide Teile sehr reizvoll.In der zweiten Hälfte muss man jedoch längere Abschnitte an Straßen in Kauf nehmen. Zu dem asphaltiertem Teil im bayrischen (fränkischen) Gebiet hatte ich mich bereits geäußert. Einfach schade. Neben der Natur ist vor allem die Gastfreundlichkeit hervorzuheben.

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